Es gibt immer genug Gründe, etwas nicht zu machen. Keine Zeit, kein Geld, keine Kraft in dieser Welt. Das Hamsterrad hält uns gefangen. Es ist häufig aber auch der Irrsinn, es anderen recht machen zu müssen. Was denken die Menschen über mich, wenn oder was könnte passieren, wenn. Wir müssen anfangen unser Leben zu leben. Da bedeutet nicht, dass wir die anderen Menschen um uns herum vernachlässigen. Wir Menschen beeinflussen mit unseren Handeln das Leben tausender Anderer. Wir nehmen allerdings auch Einfluss, wenn wir nicht handeln. Wenn wir vielen gewähren oder so weiter laufen lassen. Ignoranz ist die mitunter die tötlichste Waffe. Dass mich zu diesem Thema noch eine emotionale Erfahrung bevorsteht, welche die Notwendigkeit von Handeln im geschichtlichen Kontekt deutlich macht, war zum Zeitpunkt des Reiseantritts nicht zu sehen.
Kaum ein Mensch kann sich aus den Zwängen, die auf uns einwirken, befreien. Wir schaffen für Essen, für die Unterkunft, für die Familien, für die Gesundheit, für das Wohlergehen, für die Mobilität, für die Kommunkation. Monat für Monat. Auch ich kann mich davon nicht wirklich befreien. Doch ich musste mich davon befreien, sollte mich der tägliche Kampf nicht eines Tages vorzeitig umbringen.
Unterhält man sich mit Menschen, die bereits seit einiger Zeit in Ruhestand sind, dann messen sie ihr Leben nicht mit dem, was sie erreicht haben, sondern was sie verpasst haben und nicht mehr nachholen können. Für die einen ist es die Entdeckung ferner Länder, für den anderen ein Treffen mit einen geliebten Menschen. Zum einen macht die Gesundheit oder die abnehmende Fitness nicht mehr mit, zum anderen ergibt sich die Situation als solche nicht mehr.
Lasse kein "hätte ich doch nur (mehr) Zeit mit diesem oder jenem verbracht". Mit deiner Familie, deinen Kindern, deinem Partner, deinem Hobby.
Was ist Dir wirklich wichtig im Leben? Was hält dich davon ab?
Doch bedenke stets, dass dein Leben kein Egotrip ist, sondern das Leben tausender Menschen auf dieser Erde beeinflusst. Mit deinem Handeln, deinem Konsum, aber auch mit deinem Lächeln.
An wen denkst du gerade? An einen Menschen, den du aus den Augen verloren hast? An einen Menschen, den du vermisst? An einen Menschen, den du aufgrund eines Streits aus dem Weg gegangen bist? Da bist du nicht der Einzige. Doch sei der Erste. Sei der Erste der das Band, das euch verbunden hat, wieder verbindet. Nimm den Telefonhörer oder dein Smartphone in die Hand. Wähle seine oder ihre Nummer. Zweifel kommen in dir auf? Vielleicht will dieser Mensch, an den du gerade denkst, doch nichts mit dir zu tun haben? Es kommt nichts von alleine zurück, wenn man es los lässt, auch wenn einige Leute dir das vielleicht einreden wollten. Verbindungen werden geschaffen, wenn man die Chance dafür schafft, nicht durch das sein lassen. Es ist der Augenblick, in dem du ja sagst. Es ist der Augenblick des Handels, was nicht Alles aber Vieles verändern kann. Worauf wartest du?