Nimm nicht das Schwert

Ein Gedicht von Erna Hintz-Vonthron
Bild-Nr. 15 - copyright Frank Chudoba

Nimm nicht das Schwert, denn heilig ist das Leben,
wer es zerschlägt, mißbraucht des Schöpfers Wort,
die Waffe kann Dir nicht Ehre geben,
des Menschen Würde wurzelt nicht im Mord.

Du bist kein Held, wenn Du zerstörst, vernichtest,
wenn Du Befehle folgst, die schändlich sind,
Du bist kein Held, wenn Du Bombe richtest
im feigen Abwurf gegen Frau und Kind.

Du bist kein Held, wenn Du den Brand entzündest,
und Deinen Arm zum Flammenwurf reckst,
Du bist kein Held, wenn Du die Erde schindest
durch Panzertrecks, damit kein Halm mehr wächst.

Du bist kein Held, selbst wenn der höchste Orden
Dich heuchlerisch im Glanze schmückt,
Du bist die Sünde in Person geworden,
dem Bilde Gottes weltenweit entrückt.

Doch dann bist Du ein Held, wenn Du erregend
Dein Nein zum Krieg in alle Winde schreist,
dass es orkanhaft über Grenzen fegend
des Hasses alle Mauern niederreißt.

Ein Held bist Du, wenn Du trotz Spott und Höhnen
der Kraft des eigenen Gewissens traust,
ein Held bist Du, wenn Du der Menschheit Sehnen
nach Völkerfrieden eine Brücke baust.

Ein Held bist Du, wenn Du den Frieden kündest,
der Geist und Gut in jedem Volke ehrt,
ein Held bist Du, wenn Du Dich überwindest,
ein Mensch zu sein - mein Sohn,
nimm nicht das Schwert!

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